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Gemeinsam sind wir stark!!

Wir, Sonja und ich, haben beim letzten Winterzeitlauf überlegt, im Frühjahr wieder einen Marathon zu laufen. Kaum zu Hause und geduscht wird telefoniert und die Entscheidung ist bereits gefallen. WIEN soll es dieses Mal sein. Die Männer sind schnell überzeugt und wir konnten uns dann auch sofort anmelden.

Da ich mir ja bekanntlich vorher schon immer über alles den Kopf zerbreche, habe ich natürlich auch Sonja genervt:

Wie kommen wir vom Hotel zur Startnummernausgabe?
Wie kommen wir vom Hotel zum Start?
Wie lange benötigen wir mit dem Auto nach Wien?
Haben wir dann überhaupt noch genügend Zeit, um die Unterlagen in Empfang zu nehmen?
Fahren wir nicht besser schon freitags los?

Sonja, die immer tiefenentspannt ist, dache sicherlich „Oh Gott“ und sagte zu mir nur: Bleib mal ganz ruhig - da sind so viele Läufer. Wir müssen sicherlich nur der Masse hinterher laufen.“

Ok dachte ich – gemeinsam sind wir stark. Mach dich mal locker.

Wir sind dann um 4.00 Uhr in der Früh losgefahren und waren doch glatt schon um kurz vor 12.00 Uhr in Wien, so dass wir also alle Zeit der Welt hatten, um die Unterlagen abzuholen.

Im Hotel waren sie übrigens super auf uns Läufer vorbereitet. Uns wurde sofort ein Stadtplan nebst U-Bahn-Plan in die Hand gedrückt, außerdem wurde uns direkt eingezeichnet, wo der Start ist und wo wir die Unterlagen abzuholen hatten bzw. welche U-Bahn-Stationen wir benutzen sollten. Außerdem wurde uns – natürlich auf meine Nachfrage hin – mitgeteilt, dass das Frühstück am nächsten Morgen selbstverständlich eine halbe Stunde früher eröffnet wird, da schon so viele Läufer danach gefragt haben. Ich dachte: ok, es läuft.

Wir haben dann die Messe besucht und das ein oder andere geshoppt, zu Abend gegessen und schon war die letzte Nacht da. Wir waren aufgeregt wie immer. Morgens ging es dann um 6.00 Uhr zum Frühstück. Da wir unsere Läuferbeutel bis 8.15 Uhr abgeben mussten, sind wir um 7.10 Uhr vom Hotel los und der „Masse“ nach. Ich dachte: ok, es läuft.

Als wir am Start ankamen, war es richtig kalt und windig. Nachdem wir die Beutel abgegeben hatten, hat sich Alexander, der ja immer noch nervöser ist, schon verabschiedet. Sonja und ich haben dann gesehen, dass direkt an unserem Startblock das Hotel Radisson liegt, in dessen Empfangsbereich sich total viele Läufer aufgehalten haben. Wir haben es denen gleich getan und uns im Hotel 45 Minuten lang an der Toilette angestellt. Als wir dann endlich dran waren, „mussten“ wir auch und ich dachte: ok, es läuft. Pünktlich waren wir dann um 8.55 Uhr im Startbereich und kurz Zeit später ging es dann bereits los.

Wir sind dann zu den Klängen des Wiener Walzers von Franz-Josef Strauß über die Reichsbrücke (vierspurig), die über die Donau führt, losgelaufen, was schon ein tolles Gefühl war. Absprachegemäß wollten wir einen 6er Schnitt laufen und haben schnell unseren Rhythmus gefunden. Die ersten 15 km gingen ziemlich schnell vorbei. Sonja sah sich rechts und links die Stadt an und überlegte schon, was wir am nächsten Tag alles besichtigen wollen.
Ich dachte mal wieder: ok, es läuft.

Bei km 20 kann man sich überlegen; den Marathon auch als Halbmarathon abzuschließen. Sonja hat kurz angemerkt, dass sie ja eigentlich gar keine Lust mehr habe und auch schon „rauslaufen“ könne, worauf hin ich sie gefragt habe, ob sie noch alle Tassen im Schrank habe.
Gemeinsam sind wir stark! Und so haben wir die Abzweigung mal ganz schnell „rechts“ liegen lassen und ich dachte: ok, es läuft.

Die Strecke wurde jetzt deutlich leerer und bis km 35 lief alles wieder gut, auch die lange Wendepunktstrecke der Prater Allee, die bestimmt 6 km lang war, haben wir gut hinter uns gebracht.
Ach so, bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass wir bei km 12 sogar namentlich erwähnt wurden. Der Sprecher rief laut in sein Mikrofon, dass er den „zwei Koblenzern alles Gute wünsche“… Witzig. Außerdem fragte uns bei km 34 ein Läufer von hinten „na Ihr Schängelcher, geht’s Euch gut?“ Er kam vom Westerwald und erzählte, dass er mit seinem Lauftreff letztes Jahr bei unserem Lauf um die Halle teilgenommen habe und alle mega begeistert waren und sich schon auf dieses Jahr freuen. Besonders das Ziel in der Halle sei so klasse. Er machte noch ein Foto und war wieder weg… Witzig. Ich dachte noch: ok, es läuft.

Ab km 38 habe ich dann geschwächelt und konnte den 6er Schnitt nicht mehr halten. Hier dachte ich dann: ok, es läuft nicht mehr. Sonja hat mich so gut es ging mit den Worten „Komm, nur noch 3 Wasserwerksrunden“ motiviert, wollte aber den 6er Schnitt auch nicht alleine bis ins Ziel laufen. Gemeinsam sind wir stark!!

Wir haben also die 3 letzten Wasserwerksrunden zusammen geschafft und sind glücklich über den roten Teppich ins Ziel gelaufen, wobei Pierre und Alexander, der nach dem flotten Halbmarathon natürlich schon längst geduscht und umgezogen war, uns von der Tribüne aus noch mal richtig angefeuert haben. Ha – es läuft wieder!!

Das war ein sehr schöner Lauf mitten durch die Stadt Wien mit viel Musik an der Strecke und für die bescheidenen Witterungsverhältnisse doch recht vielen Zuschauern. Alles war super organisiert. Es gab nix zu meckern. Ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen.

Abends waren wir dann noch lecker in einer Brauerei feiern mit Wiener Schnitzel und hausgebrautem Bier. Und ich dachte wieder: ok, es läuft.

Montags haben wir uns 12 Stunden lang Wien angeschaut, sind sogar die 343 Stufen auf den Stefansdom hoch, haben uns dann mit Sacher Torte belohnt und waren froh und begeistert, alles so gemacht zu haben.

Gemeinsam sind wir stark!!

Der nächste Wettkampf kommt bestimmt.

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