Bis einer heult :)
Nachdem einige von uns den Rennsteig-Lauf schon ein- bzw. mehrmals gelaufen sind und davon so geschwärmt haben, wurde im letzten Jahr bereits im Juni beschlossen: da müssen wir alle hin – hauptsächlich wegen der legendären Party danach. Gesagt, getan. Es wurde eine Umfrage gestartet, Zimmer reserviert und das Bergtraining im Dezember mit dem Siebengebirgsmarathon in Angriff genommen. Schließlich mussten wir die 42 km mit ca. 770 Höhenmetern ja gut meistern, um bei der Party danach noch fit zu sein.
Wir fuhren also am 25.06.2018 mit vorher gebildeten Fahrgemeinschaften nach Stützerbach. Nach einem tollen Abendessen in der legendären „Schwarzen Katz", die eigentlich „Schwarzer Adler" heißt, und einem Abschlussbier an der Bar des Hotels mit einem Waldschrat (Verdauungsschnaps) für alle, ging es dann ins Bett, da am nächsten Morgen bereits um 4:30 Uhr der Wecker klingelte.
Es gab Frühstück für alle bereits ab 5:00 Uhr, was eine tolle Sache der Hotelführung war. Außerdem fuhr uns der Chef persönlich mit seinem Transporterbus zur ersten Bushaltestelle im Ort, damit wir auch ja einen Sitzplatz bekommen, da der Transport zum Start immerhin 1:15 Stunde dauerte.
Die Sonne schien, alle waren gut gelaunt und freuten sich auf den Lauf. Beim Start, das ist das Besondere, wird in Begleitung einer Blaskapelle Stimmung gemacht. Alle Läufer klatschen und singen die Lieder mit. Hierbei ist ganz legendär der Schneewalzer und die Hymne von Thüringen, das „Rennsteiglied". Alle können den Text auswendig. Auch wir, denn wir wurden vorher mit dem Text versorgt und haben ihn auf der Hinfahrt im Auto gelernt. Und so konnten wir alle das Lied mitsingen. Der Hubschrauber flog über uns und filmte alles, und ich heulte schon vor dem Start, weil es etwas ganz Besonderes war: mit den besten Freunden am Start eines Marathons zu stehen und das gemeinsam zu erleben. Uns ging es super gut. Die Sonne lachte, wir lachten. Was wollte man mehr.
Der Lauf an sich hat einige Höhenmeter und die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Die Verpflegungsstellen sind immer wieder ein Highlihgt. Ganz abgesehen davon, dass fast überall eine Musikkapelle oder Ähnliches spielt – natürlich immer wieder das Rennsteiglied - gibt es dort alles was das Herz mehr oder weniger begehrt wie z.B. Schmalzbrote, Bier und Schleim. Es wurde tatsächlich auch alles gerne genommen. Die Zeit verflog wirklich richtig schnell und schon waren wir bei Kilometer 40 in Schmiedefeld.
Der Zieleinlauf stellte sich für mich wieder als etwas ganz Besonderes dar. Es heißt nicht umsonst: das schönste Ziel der Welt ist Schmiedefeld. Die letzten mehrere hundert Meter waren gesäumt von Zuschauern und man wurde noch einmal richtig toll empfangen. Alle hatten das Ziel glücklich erreicht, so dass ich zum Schluss wieder heulen musste. Die Party danach war ebenfalls der Knaller. Das gesamte Zelt stand auf den Bänken und sang und tanzte zur Musik. Es floß reichlich Bier :). Es war ein perfekter sportlicher Tag. Wer einmal dort war, ist infiziert und möchte das im nächsten Jahr gleich wiederholen, so dass wir unsere Unterkünfte auch direkt wieder gebucht haben – was übrigens fast jeder dort so macht. Also mein Fazit: Wer gerne vor, während und nach einem Marathon Spaß haben möchte, muss unbedingt am Rennsteig starten.