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Der Tag nach dem „ZUT“

Als ich am nächsten Morgen ins Badezimmer komme, stelle ich fest, dass der Spiegel kaputt ist. Das, was er mir als mein Gesicht andrehen will, ist nun wirklich eine bodenlose Frechheit. Erkenne mich quasi nur an meinem Pyjama, den ich trage! Der lustlose Spiegel wirkt, als hätte ich ihn überrascht. Frage: Spieglein, Spieglein an der Wand - wer ist der Schönste im ganzen Land? Es scheint, der Spiegel versteht meine Frage nicht, kann ich allerdings verstehen, nach 15 Stunden 45 Minuten.

Nun, für alle Nachahmer, das Erfolgsrezept für einen tollen Zugspitzlauf, egal auf welcher Strecke man unterwegs ist. Beginnen möchte ich mit einem Zitat von Hildegard Knef: „Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - ich laufe jeden Tag Amok“ -  in meinen Fall war es der ZUT-SuperTrail XL!  79,3 km mit 4176 Höhenmetern.

Für die Vorspeise: Man nehme einen Vereinsausflug, genügend Alkohol und die passenden Mitstreiter - und schon ist ein toller Lauf geboren. Ohne über die Konsequenzen nach zu denken!

Für das Zwischengericht: Ein halbes Jahr intensive Vorbereitung, mit vielen Kilometern und noch mehr Höhenmetern im Koblenzer Stadtwald. Suche dir Berge - die, die keine sind! - und laufe sie hoch und wieder runter.

Für das Hauptgericht: Kleinlaut werden, wenn du die Berge in den Alpen siehst. Mit dem Grinsen der Einheimischen leben können, wenn man denen erzählt, was man als Rheinländer vor hat. Am Start sich nochmals ernsthaft überlegt ob das so richtig ist,  aber trotzdem startet!

Nach 10 Kilometern aufhören will, da einem jetzt schon die Füße und die Knochen schmerzen. Aber man läuft, läuft und läuft... Irgendwann kann man mit den Schmerzen leben und zählt die Kilometer nur noch (erst) 50 Kilometer! Nur noch einen Marathon! Hey, nur noch einen Halbmarathon! Aber mit den Wasserwerksrunden, das hat leider nicht so funktioniert! Die Umrechnerei habe ich nicht mehr hinbekommen.

Und dann - irgendwann nach langer Zeit, ist es endlich soweit: nur noch 2 km, wenn dann die Mitstreiterin noch zu dir aufschließt und man gemeinsam ins Ziel läuft, hast du es endlich geschafft! Zwar kaum noch Kraft, um die Arme hochzureißen, aber durchgehalten!

Zum süßen Abschluss: Der tolle Empfang von den Laufkollegen, die so lange ausgeharrt haben, mit uns den Sieg zu feiern. Die persönliche Fürsorge (ganz besonders von Sybille), die einen die Strapazen schnell wieder vergessen lassen. Dies alles braucht man, um einen Lauf der Extraklasse zu überstehen.

Fazit: Wer für sich eine persönliche Herausforderung sucht, egal auf welcher Strecke, ist der ZUT genau das richtige! Sollte man sich diese Tortur nochmals antun? Selbstverständlich!

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