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Man hat mich ja vorgewarnt, aber wie bei kleinen Kindern ist es oft entweder das Verbotene oder auch nur die Neugierde, die die Entscheidung bestimmt. Ich habe in diesem Jahr noch keinen Lauf mit nennenswerten längeren Steigungen absolviert, so bin ich ein bisschen unsicher vor dem Start.

Was steht im offiziellen Prospekt zur Strecke? 95 % Waldwege, mittlere Steigungen, teilweise mit herrlichem Ausblick auf den Laacher See! Komischerweise steht auch kurz darunter noch, dass Hunde bei den Läufen nicht starten dürfen, ebenso ist die Teilnahme von
Babyjoggern nicht erlaubt.

Start und Ziel ist an der Waldsportanlage weit abseits vom Zentrum des Ortes. Die Anlage ist mit meterhohen Zäunen versehen. Wahrscheinlich soll damit vermieden werden, dass Fußbälle irgendwo in der Umgebung Schaden anrichten. Am Rand der Anlage sind dann
die üblichen Versorgungsstände. Dort treffe ich von Meddys LWT Sonja und Manuela. Beide laufen heute nicht mit, da sie am Donnerstag bereits in Rhens gelaufen sind, wollen aber anfeuern, und nebenbei Sonjas Hunde Gassi führen. Ich drücke Sonja meine Spiegelreflexkamera in die Hand, die ich „zufällig“ dabei habe. Zuerst flucht sie, dann ergibt sie sich in ihr Schicksal, und gibt mir später den Apparat mit 82 geschossenen Fotos wieder zurück.

Da läuft mir Ingo über den Weg. Er und seine Frau Jessica laufen beide von den zwei zur Auswahl stehenden 10,6 km und 15,8 km die längere Strecke, ich entscheide mich lieber für die kürzere.

Zum Warmlaufen teste ich schon mal den ersten km Anstieg vom Start hoch. Vorher begegne ich noch „unserer „ Nicole, die normalerweise ebenso ungern längere Anstiege mag.
Als sie schließlich alle Meddy-Prospekte unter die Leute gebracht hat, warten wir mit einigen hundert Läufern gemeinsam auf den Start.

Dann geht´s los. Die schnelleren Läufer jagen den Berg hoch, ich starte vorsichtig mit viel Respekt vor dem Anstieg. Den ersten km mit ca. 6 min/km, danach versuche ich zu beschleunigen. Es geht jetzt ca. 3 km langsam ansteigend hoch von 247m Höhe auf 385 m Höhe. Das Läuferfeld zieht sich schnell auseinander. Vom Gefühl her laufe ich irgendwo im hinteren Viertel rum, es sind nur noch wenige Läufer in meinem engeren Umkreis. Irgendwo am Wegesrande warten Sonja und Manuela, um uns anzufeuern. Ich laufe ziemlich am Limit, muß langsamer laufen, um mich nicht zu verausgaben.
Schließlich ist der höchste Punkt der Strecke erreicht, es geht nun wieder 1 km wieder um ca. 80 Höhenmeter runter. Endlich kann sich der Puls wieder ein bisschen erholen.

Zwischendurch trennen sich die Wege beider Laufstrecken. Für die 10,6 km Läufer geht es zur Abwechslung wieder darum die eben erst verlorenen Höhenmeter über ca. 2 km Anstieg wieder gutzumachen. Es ist mittlerweile sehr einsam. Hinter mir ist kein Mensch mehr zu sehen, vor mir nur noch eine junge Frau. Die nächsten Läufer sind schon so weit weg, dass ich sie nicht mehr sehen kann. Ich versuche mich an der Läuferin vor mir zu orientieren. Mit kleinen Tempobeschleunigungen zwischendurch komme ich ihr immer näher. Wir laufen jetzt den schönsten Teil der Strecke ( 10, 6 km). Rechts habe ich durch die Bäume eine wunderbare Aussicht auf den Laacher See. Ungefähr 50 mtr. hinter der Läuferin erreiche ich dann die Höhe an der Schutzhütte. Ab hier geht es jetzt 4 km fast nur noch bergab Richtung Ziel.

Die Vorstellung meine junge Konkurrentin noch einzuholen, kann ich bald vergessen. Obwohl ich jetzt bergab Tempo mache, erhöht sie in fast gleichem Maße das Tempo, sodaß der Abstand sich bis ins Ziel kaum ändert. Im Ziel sind es dann noch 14 Sekunden. Ungefähr 200 mtr vor Erreichen des Zieles merke ich, dass mit für meine Vorstellung fast unvorstellbarem Tempo ein anderer Läufer sich von hinten nähert. Es ist der Sieger des 15,8 km Laufes, Brahim Chalgoum, der hiesige Lokalmatador und Mitglied der LG Laacher See, der in 59, 53 das Ziel erreicht, und auch meine Mitstreiterin noch kurz vorm Ziel einholt. Mit 1:00:11 erreiche ich das Ziel, einem km-Durchschnitt von ca. 5:40. Bin hoch zufrieden, in Anbetracht der Umstände! Ebenso wie auch Nicole, die bei 1:02:58 ins Ziel kam.

Resümee:
Man sollte sich nicht scheuen, auch mal solche Strecken zu laufen, die vom Streckenprofil schwierig zu sein scheinen, auch wenn man hierfür nicht ausdrücklich trainiert hat.
In jedem Fall sind Läufe wie die „Nickenicher Meilen“ hervorragend geeignet, sein Durchhaltevermögen zu testen. Nächstes Jahr habe ich mir jetzt schon die längere Strecke vorgenommen. Die Veranstaltung ist gut organisiert, die Streckenführung gut abgesichert.
Hatte leider diesmal keine Zeit die Verpflegung, speziell die Qualität des Kuchens zu bewerten.
 

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