Erstellt am 07.03.2005 - 20:46

Motivation - das Zauberwort?
Wie schaffe ich es bloß, mich bei diesem S...wetter immer wieder zu motivieren? Wie schaffe ich es, mich immer wieder zu motivieren, mit der Gruppe zu laufen - nein, hinter der Gruppe her zu laufen... Der innere Schweinehund ist ganz schön bissig - und bei diesem Wetter ist das alles nicht so einfach. Zu den beiden letzten gemeinsamen Trainings bin ich nicht gegangen - ich bin stattdessen allein die Mosel entlang gelaufen. Macht vielleicht nicht so viel Spaß, wie in der Gruppe, doch immer auf dem letzten Loch pfeiffend hinterherzuhecheln ist auch nicht gerade toll. Allein laufe ich ein 8-km/Stunde-Tempo, kann noch Luft holen, wenn ich ankommme und die Beine tun mir trotzdem weh, obwohl ich mich nicht so verausgabt habe, wie mit der Gruppe zusammen.
Mein Ziel?: den Marathon einfach nur schaffen, natürlich unter sechs Stunden, um noch in der Zeitnahme zu liegen. Und dafür arbeite ich auf meine Weise hart, halte mich an die Zeiten im Trainingsplan, aber nicht an das Tempo. Nachdem ich mich bei Leuten, die schon mehrfach Marathon gelaufen sind, ausgeweint habe, mir aber von dort viel Mut gemacht wurde, kämpfe ich weiter.
Und hoffe dabei auf ein paar wärmende Sonnenstrahlen und den ersten Sonnenbrand auf der Nase....

Erstellt am 19.03.2005 - 19:56

Anke, Anke....

wer sagt nur weil du etwas langsamer läufst das du es nicht packst ???
Ausgeweint hast du dich ja schon und Meinungen hast du auch genug gehört. Aber, du läufst immer noch und was viel besseres kann es nicht geben... Du bist dabei ! Alos !! Die erste Sonne hast du doch auch schon auf der Nase gehabt und ab jetzt geht es bergauf ! Ich habe mich bei der Sonne für ne Woche nach Texel verzogen. Merr, Strand und Scheißwetter... Aber ich bin gelaufen und gelaufen. Es macht immer mehr Spaß auch wenn dieser böde Schweinehund manchmal nervt ! Soll doch die Klappe halten.. Heute bin ich mal Rhein vorbeigelaufen damit ich das Gefühl für Wasser nicht verliere. Der Gedanke dabei das es in fast drei Monaten soweit ist und ich irgendwann Rhens, Stolzenfels, Königsbacht und das Deutsche Ecke sehe hat mich gut gefallen. Also bleib dabei und häng dich an die Gruppe ! Habe auch meinen Anhang gesucht und muss sagen das macht viel mehr Spaß als alleine !! Bis Bald !!

Michael

Erstellt am 30.03.2005 - 10:26

Heute möchte ich nochmal einen aktuellen Stand durchgeben.
Mir geht es zur Zeit richtig gut. Ich bin motivationsmäßig gut drauf und halte auch die Trainingseinheiten alle ein. Die langen Strecken laufe ich sehr langsam, habe aber den Eindruck, daß sich die Ausdauer immer mehr verbessert und ich bei Weitem nicht mehr so k.o. bin. Je langsamer ich laufe, um so kürzer ist die Erholungsphase.
Das Laufen mit der Gruppe habe ich weitgehend eingestellt. Ich sehe für mich keine Perspektive, daß ein Tempo gelaufen wird, das ich mithalten kann. Ich verstehe gut, daß die Trainer sagen, sie können nicht auf Jeden individuell eingehen. Daher suche ich mir jetzt die Trainingseinheiten raus, die für mich interessant sind, z.B. die Testläufe und auch Teile des Marathonseminars.
Main Lampenfieber im Hinblick auf den Marathon werde ich dann ab und zu hier im Forum zum Ausdruck bringen - ich bin nämlich ganz schön aufgeregt und gespannt auf das, was da auf mich, auf uns zukommt.
Viele Gruesse an alle.

Erstellt am 30.03.2005 - 13:51

Hey Anke !
Finde das ja gut das die Motivation ok ist und das mit dem laufen gut klappt. Aber irgendwie finde ich es schade das du nicht den Anhang an eine Gruppe findest. Gemeinsam ist es ja doch besser. Aber verstehen kann ich dich auch. Hast du schon mal überlegt ob du vielleicht übers Internet einen Laufpartner oder Gruppe suchst die dein Tempo geht ?
So habe ich auch jemanden gefunden mit dem ich laufen wenn es mit der Gruppe mal nicht klappt.
Wäre doch auch mal einen Versuch wert !
Ansonten mach einfach weiter so und wir sehen uns spätestens am deutschen Eck !

Gruß

Michael

Erstellt am 11.05.2005 - 15:27

Also, ob Ihr es glaubt oder nicht, für mich war Puderbach in zweifacher Hinsicht ein Erlebnis, an das ich mich noch lange erinnern werde.
Einige von Euch haben mich ja während des Laufs gegrüßt und ermutigt, was ich sehr nett und aufmerksam fand - ich habe mich sehr darüber gefreut. Beim letzten Wendepunkt wurde ich dann von den Streckenposten gefragt, ob ich wirklich noch weiterlaufen will (sie hatten wohl keine Lust mehr und wollten heim). Natürlich wollte ich weiterlaufen - wo ich es doch schon so weit geschafft hatte und mich gut fühlte. Naja, und von diesem Zeitpunkt an hatte ich dann eine ständige Begleitung: der Fahrradfahrer, der Euch auf der Strecke bestimmt auch aufgefallen ist, hat mich bis zum Ende begleitet, hinter mir wurden die Hütchen eingesammelt und an jeder Kreuzung reihte sich dann ein weiteres Feuerwehrauto in meinen Begleitschutz mit ein. Den Zieleinlauf habe ich also in Begleitung eines Fahrrades und von fünf Feuerwehrautos gemacht! Ein Erlebnis, das für mich beeindruckend war, ich war auch stolz, daß ich das Selbstbewußtsein hatte, trotz dieses Drucks weiter ins Ziel zu laufen.
Das Zweite beeindruckende für mich war die Erkenntnis, daß Läufer doch offensichtlich Einzelkämpfer sind. Ich hatte morgens noch mit meinem Mann gesprochen und ihm gesagt: nein, Du brauchst nicht mitzufahren, von meiner Gruppe wird bestimmt der ein oder andere auf mich im Ziel warten, schließlich gehöre ich auch dazu, auch wenn ich nicht bei den Trainings immer dabei bin und meine Zeit weit hinter den anderen zurückliegt, was ja bekannt ist. Diesen Glauben hatte ich auch noch unterwegs, als mich mehrere Leute gegruesst und ermuntert haben, unter Anderem auch unsere Trainer.
Doch im Ziel war es dann ziemlich einsam, das Ziel bereits abgebaut (verständlicherweise) und mein Zieleinlauf wurde von dem einsamen Mann mit der Stoppuhr und einem Motorradpolizisten beklatscht. Nicht schlecht, schließlich war ich nicht ganz allein.
So bin ich dann nach Hause gefahren mit zwei Eindrücken: dem Stolz, mitgelaufen zu sein und den Zieleinlauf geschafft zu haben, und der Enttäuschung aufgrund der Einsicht, daß Läufer wohl doch Einzelkämpfer sind.
Wobei der Stolz und die Freude eindeutig die Oberhand haben!